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Das Künstliche unserer Nahrung künstlerisch eingefangen – Olivier Zapelli vor einem seiner Werke, die er ab morgen im Museum Murten zeigt 


Murten | Olivier Zappelli stellt vom 15. März bis 31. Mai im Museum Murten einen Querschnitt seines Schaffens aus. Der Wahl-Freiburger ist bekannt für seinen Hyperrealismus und seine ungewöhnliche Farb­gebung
. Die geplante Vernissage vom Samstag ist abgesagt.

Die Werke des Wahl-Freiburgers Olivier Zappelli verblüffen in vielerlei Hinsicht: optisch, technisch und ästhetisch. 54 Werke stellt er vom 15. März bis Ende Mai im Museum Murten aus. Die Vernissage findet morgen statt. Im Eingangsbereich im obersten Stock erwarten die Besucherinnen und Besucher unter anderem eine «Barbie-Suppe» und ein überdimensionaler Hamburger in Fehlfarben. Die zerstückelten Barbie-Puppen grinsen immer noch fröhlich ihr eingefrorenes Lächeln. «Es geht mir im ersten Teil der Ausstellung um Frauen und um Nahrung», erklärt Olivier Zappelli am Rundgang für die Medien. Viele Frauen würden Opfer von Gewalt und Verbrechen. Seine Werke haben eine politische und gesellschaftskritische Komponente. Die heutigen Lebensmittel sind in Zappellis Augen künstlich, hochgradig verarbeitet. «Dennoch scheinen sie uns normal.» Diesen Aspekt versucht er mit seiner ungewöhnlichen Farbgebung einzufangen. Damit fordert er die Seh-Gewohnheiten der Betrachterinnen und Betrachter heraus, nimmt in Kauf, dass sie sich ekeln. Doch in seiner Darstellungsweise liegt auch etwas Erfrischendes, Kraftvolles und Fröhliches. «Die Farben symbolisieren für mich Freiheit und Lebendigkeit», so Olivier Zappelli. Sie bilden die Sichtweise wie in einem Traum ab. Dabei sind viele Darstellungen unglaublich realistisch, verlieren sich in kleinsten Details. fko

Lesen Sie weiter im «Murtenbieter» vom 13. März 2020.