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Bestimmen der Pilze mit Fachwissen und den Sinnesorganen: Die amtliche Pilzkontrolleurin Annette Zürcher sortiert den Fund von Christoph Herren.


Murten| Wenn sich der Sommer zu Ende neigt, beginnt die beste Zeit zum Pilzesammeln. Viele verlassen sich heute beim Bestimmen von Pilzen auf Apps. Das erübrigt aber niemals den Gang zur Pilzkontrolle.

Zwischen dem Moos lugt er hervor, der kleine rötliche Pilz mit dickfleischigem Hut. Der Pilzsammler zückt freudig sein Handy, macht ein Foto und sofort informiert ihn eine App über den Fund – es ist ein Blut-Täubling. Er ist essbar, zählt aber hierzulande nicht zu den Speisepilzen. Doch wie sicher ist diese digitale Bestimmungshilfe überhaupt? «Viele Apps sind unzuverlässig», sagt Jeannette Zürcher, Pilzkontrolleurin der Stadt Murten, und weist auf das Konsumentenmagazin «Kassensturz» hin, das vor kurzem sechs Apps zur Pilzbestimmung getestet hat. Das Ergebnis ist ernüchternd: Von sieben Apps sind fünf unbrauchbar und nur eine erreichte die Gesamtnote «genügend». Gleich mehrere Apps haben giftige Pilze als essbar deklariert, ein weisser Knollenblätterpilz wurde als geniessbarer Riesenbovist gehandelt. Solche Verwechslungen sind lebensgefährlich. Jeannette Zürcher sagt: «Auf unserer Kontrollstelle in Murten werden ­Apps nicht akzeptiert.» mkc

Lesen Sie weiter im «Murtenbieter» vom 22. September 2020.